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Nevelung - Land der Nebel
Reisender, kommst du nach
Nevelung
Die Tage, die da waren
Vom Land...
...den Dörfern...
Schloss Nevelung
...und den Leuten
Geheimnisse in Nevelung
Nevelung heute
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Vom Land...
„...und du, mein Liebster, was machst du in Nevelung?
Freiwillig kommen doch nur Efferdgeweihte und Barone hier her.“ (Zitat von
Rahjada Ruttel der Jüngeren)
Zwischen dem Westufer des Ysli-Sees und dem oberen
Sildromtal gelegen, umfasst die politisch zur Landgrafschaft Ysilia gehörende
Baronie Nevelung das Gebiet zwischen Viereichen und Kathenberg im Süden und dem
Lieblichen Liliengrund im Norden. Der größte Teil des Landes wird von dichtem
Mischwald bedeckt, und gäbe es nicht die große Straße von Ysilia nach Warunk,
so wären wohl die Goblins und die Wölfe des Waldes zusammen mit einigen
fehlgeleiteten Sumudienern unter sich. Doch die Handelsstraße, die den
Sichelsteig mit der Reichsstraße 1 verbindet, hat nicht nur Räubergesindel,
sondern auc heinen echten Baron in die Gegend gezoben. Somit gibt es hier neben
den Dörfern Nevlichtsscheiden und Lichtenwalde, von denen aus die Felder am
Waldrand bewirtschaftet werden, auch mitten im Wald den ort Nevelung, der sich
rund um das gleichnamige Schloss gebildet hat.
Ihren Namen hat die Baronie von den beinahe allgegewärtigen
Nebeln, die vom Ysli-See aufsteigend mit dem Ostwind über das Land ziehen. Die
Ursache findet sich in sumulogischen Aktivitäten rund um eine kleine Insel vor
der Küste Nevelungs. Der Name dieser Insel sit Sumus Kate und bei den
Eingeweihten heidnischer Gruppierungen wird ihr wegen ihres großen
geschichtlichen Erbes einige Bedeutung beigemessen. So soll hier unter anderem
vor Jahrhunderten der legendäre Erdriese Gorbanor gewohnt haben. Doch man
munkelt auch von einer noch weit älteren elfischen Besiedlung.
Alles in allem ist Nevelung ein eher ärmlicher Landstrich,
an dem die Entwicklungen der aventurischen Geschichte unbemerkt vobeizuziehen
scheinen. Und wer sich freiwillig nach Nevelung begibt, ist selber schuld.
Der Nebelwald
Vor dem Reisenden, der die liebliche Baronie Liliengrund auf
der Straße in Richtung Süden verlässt erstreckt sich ein riesengroßer Wald.
Nach Osten hin reicht er wohl bis an die Ufer des Ysli-Sees, nach Westen jedoch
weiter, als das Auge sehen kann. Am Rande stehen nur einige Tannen und Buchen
verstreut, je weiter man aber ins Innere des Waldes vordringt, desto dichter
stehen die Bäume. Alte Eichen, mit Misteln behangen und von Haselnusssträuchern
umgeben, säumen majestätisch den Wegesrand. Eiben und Fichten, von dornigem
Schlehengestrüpp umringt, machen jedes Vordringen abseits der Straße unmöglich.
Nur ab und zu kreuzt ein Wildpfad und der Wanderer kann ihm mit den Blicken
folgen, bis er sich in der Wildnis verliert. Fern hört man das Grunzen einer
Wildsau, die durch das Unterholz bricht, und ein andermal verschwinden eilend
zwei Rehe im Gestrüpp. Auf einer Lichtung findest sich ein Hexenring aus
Fliegenpilzen und der große, behauene Felsbrocken, der dort flechtenüberwuchert
die Lichtung ziert, scheint einsam die Erinnerung längst vergangener Zeiten zu
wahren.
Mit den Meilen verschlechtert sich der Zustand der Straße,
denn hier, tief im Wald, finden kaum noch Ausbesserungsarbeiten statt. Kaum
mehr etwas erinnert an die gepflegte Pflasterstraße, wie sie noch in
Kaisersweiler vorzufinden war. Wohl mag diese Strecke einst einer Reichsstraße
geglichen haben, doch sind die Steine mit den Jahren tief im Waldboden
versunken. Tiefe Pfützen und Matschlöcher erschweren den Weg und manch ein
Fuhrwerk mag sich nur mit Mühe seinen Weg durch den Wald erkämpfen.
Nach Stunden findet der Reisende ein
heruntergekommenes Schild, das in westlicher Richtung auf einen überwucherten
und wohl wenig genutzten Pfad hinweist. „Schloss Nevelung“ künden die
verwitterten Lettern auf der flechtenüberzogenen Tafel. Doch der Weg nach
Warunk führt gen Süden und je weiter ihm gefolgt wird, desto dunkler wird es um
den Reisenden. Im Innern des Waldes liegen die Nebel tief und erschweren
zuweilen die Sicht. Sehr selten sind die Sonnenstrahlen, die hier die Nebel
durchdringen. So ist denn auch die vielfältige Vegetation einem eintönigen
Baumbestand aus moosbehangenen Tannen und flechtenüberwucherten Fichten
gewichen. Traurig recken sich die verfaulten und fast schon abgestorbenen
Gewächse der Praiosscheibe zu, die sie doch niemals erreichen werden. Denn der
Götterfürst ist diesem Orte fern. Auch kaum mehr ein Tier lässt sich hier
erblicken und das Zwitschern eines Vogels, wie es wohl noch an den Randbezirken
des Waldes vorgeherrscht haben mag, erscheint dem Reisenden wie die Erinnerung
an eine Zeit des Glücks, die hier unwiederbringlich verloren scheint.
„Elfentränen“ nennen die Einheimischen die Tautropfen, die mit den Nebeln vom
Ysli-See herüberziehen und sich hier auf den morschen Bäumen niederlassen.
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