Schloss Nevelung
Im Jahre 399 v.H. von Narniel von Nebachot erbaut, ist
Schloss Nevelung ein typischer Vertreter des Baustils der Magierkriege. Wie bei
so vielen Bauwerken seiner Epoche entspringt die Bezeichnung „Schloss“ eher dem
Selbstverständnis seiner Erbauer als den baulichen Gegebenheiten. Die trutzigen
Gemäuer und die hohen Zinnen machen die Burg von außen her annähernd
uneinnehmbar.
Erdgeschoss
1 Innenhof
Wer durch das mächtige, doppelflügelige Portal in den
Innenhof gelangt, sieht mit Sicherheit zuerst die gewaltige Treppe, die zum
Haupteingang in der ersten Etage führt. Außerdem befinden sich im Hof noch ein
Brunnen, die Pferdeställe und die Latrine.
2 „Gästezimmer“
Diese Bezeichnung ersann einst Boronhard der Ketzer für den
Raum, in dem er sich am liebsten mit seinen ‚Gästen unterhielt. Der jetzige
Bewohner, Verwalter Garrosch, hat allerdings die Streckbank in die nordöstliche
Ecke geschoben und zu einem Angroschschrein umgestaltet. Auch andere
Einrichtungsgegenstände leisten ihm gute Dienste. So hat er den Kamin mit dem
Kohlebecken, in dem früher Zangen und ähnliche Serviceleistungen bereitgehalten
wurden, zu einer Esse ausgebaut. In der südwestlichen Ecke des Raumes hast er
die Gerätschaften zusammengetragen, die er nach und nach zu weniger blutrünstigen
Utensilien verarbeiten kann. In der Mitte des Raumes befindet sich ein riesiger
Amboss, an der Westwand steht ein Bett und eine Kleidertruhe. Die südöstliche
Ecke des Raumes ist einem größeren Vorrat an Bierfässern vorbehalten. Im
nördlichen Teil des Raumes beifindet sich eine Falltür, die in die ehemaligen
Verliese führt.
3 Treppenhaus
Im Norden führt eine Treppe ins erste Obergeschoss, östlich
befindet sich der Zugang in die Gruft der Herrscher von Nevelung.
4 Vorratskeller
Hier sind die wichtigsten lagerfähigen Lebensmittel
aufbewahrt. Die Treppe im Nordosten führt zu der Falltür in der Küche.
Erstes Obergeschoss
1 Rittersaal
Der von Pechfackeln erleuchtete Raum weist in der Mitte eine
große Tafel auf. Geschmückt wird der Raum von mehreren Fellen und dem Wappen
von Nevelung über dem Kamin neben dem Treppenhaus. Die südwestliche Ecke wird
von der Gestechrüstung des verstorbenen Barons Percival geziert. Die
nördlichere Treppe führt ins zweite Obergeschoss, die südlichere in
Erdgeschoss.
2 Küche
Dieser Raum hat inzwischen dem ehemaligen Gästezimmer im
Erdgeschoss den Rang des gefürchtetsten Zimmer des Schlosses abgelaufen. Seit
sich Hesgar Thureson hier an süßsauren Knurrwallern versuchte, meidet selbst
Bardolomäus, das Schlossgespenst, diesen Ort. Alleine den zu Frondiensten
herangezogenen Burschen und Mädels der Baronie ist es zu verdanken, dass die
Küche nicht vollends im Chaos versinkt.
3 Wehrgang
Der Wehrgang ist alleine über den Torturm zu erreichen.
Zweites Obergeschoss
1 Bibliothek
Einstmals mag dieser Raum häufig genutzt worden sein, aber
das wenig hesindegefällige Befolge des Barons sieht die Türe lieber von außen.
Das heillose Chaos ist allerdings ausschließlich Bardolomäus zuzuschreiben, als
er noch seine wilden Jahre als Poltergeist auslebte.
2 Gesindekammern
Hier befinden sich die Quartiere der Mägde und Knechte, die
auf Schloss Nevelung ihre Hand- und Spanndienste ableisten.
3 Treppenhaus
Die Treppe im Norden führt hinunter ins erste Obergeschoss,
die Westtreppe hinauf in den dritten Stock.
4 Schreibstube
Hier holen sich Garrosch und Gwendion bei der
Steuerabrechnung und allerlei Schreibarbeiten heiße Köpfe. Tatkräftige
Unterstützung erhalten sie hierbei von ihrem treuen Schreibgehilfen Atari, ohne
den sie trotz ihrer Bemühungen auf verlorenem Posten stünden.
Drittes Obergeschoss
1 Schlafraum der Büttel
Aufgrund der Abwesenheit von Bütteln auf Schloss Nevelung
befindet sich in diesem Raum neben mehreren Spinden und Feldbetten die
persönliche Habe von Hesgar Thureson.
2 Schlafraum des Hauptmanns
Dieser relativ komfortabel eingerichtete Raum dient dem
Riter Rhobon von Stumfels als Quartier. Der zwei Schritt große blonde
Musterknabe ist der Hauptmann und die Leibgarde des Barons.
3 Waffenkammer
Auch die Waffenkammer hat wohl schon bessere Tage gesehen.
Zu beiden Seiten stehen Gestelle mit Hellebarden, Schwertern und Rüstungen, die
scheinbar aus allen Regionen und Zeitaltern zusammen getragen sind. Diese
Waffen scheinen aber mehr dem Rost als der Rondra geweiht zu sein.
4 Leerer Raum
Niemand weiß heute mehr, welchem Zweck dieser Raum einst
gedient haben mag. Den heutigen Herren Nevelungs dient er jedenfalls als
Rumpelkammer. Erwähnenswert ist die Scheißscharte im Südwesten des Raumes. Sie
liegt im Inneren des Gebäudes. So ist es möglich, Feinde, die über den Torturm
einzudringen versuchen, abzuwehren.
5 Treppenhaus
Dieser gang verbindet das dritte Obergeschoss mit dem
Torturm. Er befindet sich direkt über dem Hauptportal und ist deshalb zur
Abwehr von Feinden besonders geeignet.
Viertes Obergeschoss
1 Salon
Der für tobrische Verhältnisse recht geschmackvoll
eingerichtete Raum beinhaltet neben dem offenen Kamin in der Ecke einen runden
Tisch mit bequemen Sesseln. Dezent beleuchtet wird er durch eine Vielzahl von
Kerzenleuchtern, die überall im Raum verteilt stehen. Hier pflegt Baron
Gwendion persönliche Gäste zu empfangen.
2 Treppenhaus
Die Nordtreppe führt hinunter ins dritte Obergeschoss, über
die Südtreppe gelangt man schließlich und endlich aufs Dach.
3 Privatgemach des Barons
Im Zentrum des Raumes steht ein mit schwarzen Tüchern
verhangenes Himmelbett. Ein Tisch mit zwei Sesseln und ein Kleiderschrank
vervollständigen die Einrichtung. Ein besonderes Faible schein der Baron für
Amulette, fEdern, Kerzen und Räucherwerk zu habven, mit denen das Zimmer
überall ausgeschmlückt ist.
Außer jenen Bauernmädchen jedoch, deren Eltern zu arm für
Schongeldzahlungen sind, bekommt kaum jemand dieses Zimmer zu Gesicht.
4 Ritualraum
In seiner wechselvollen Geschichtewurde in diesem Raum
schier zu mehr Göttern gebetet, als Platz in Alveran ist. Narniel von Nebachot
verehrte hier Mada und Hesinde, die Löwentreus Rondra, Salix und seine
Nachkommen in erster Linie Rahja und Boronhard der Ketzer mitsamt seiner
verfluchten Brut den Namenlosen. Der Inquisitor Praitrus weihte diesen Raum
gegen das Böse dem Praios und man munkelt, dass Bardolomäus eher ein Anhänger
des Levthan war. Zu wem der heutige Baron betet, weiß niemand so genau, im Volk
vermutet man aber, dass es Hesinde oder gar Sumu sei.
Dach
Zur Dachplattform gelangt man durch die Falltüre vom vierten
Obergeschoss aus. Im Westen befindet sich ein großer Kessel, in dem Pech zum
sieden gebracht und über die Pechnase auf etwaige Angreifer vor dem Haupttor
geschüttet werden kann. Neben den Abzugsöffnungen für die Kamine befinden sich
hier noch einige verrostete Geschütze.
Gruft
Wer den Treppenstufen vom Erdgeschoss aus hinab in die Gruft
folgt, der stolpert zunächst unversehens über die sterblichen Überreste des
Bardolomäus. Die Legende besagt, dass dieser just hier vor dem Altar der
Boronskapelle eine Geweihte geschändet habe. Jedenfalls fand sich nie ein
Borongeweihter, der ihn bestattet hätte.
Die eigentliche Gruft ist von dieser Kapelle durch ein
schmiedeeisernes Gitter abgetrennt. Hier fanden sein den Tagen Boronhard
Löwentreus von Ehrenstein die Herrscher Nevelungs ihre letzte Ruhe.
Geheimgänge
Der an der Nordwestwand im Ritualraum des vierten
Obergeschosses gelegene Altar lässt sich zur Seite schieben. Darunter befindet
sich ein schmaler Schacht, der eine Etage tiefer führt. Dort findet man sich in
einer kleinen Kammer wieder, aus der man einerseits durch eine verborgene Tür
in die Waffenkammer gelangen kann, andererseits aber auch weiter hinunter
klettern kann, bis man sich in der Nordwestwand der Bibliothek wiederfindet.
Durchquert man die Bibliothek, befindet sich unterhalb der
Treppe der Eingang zu einem weiteren Schacht, der dem Kamin nach unten folgend
sowohl in den Rittersaal als auch in die Folterkammer führt.
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